Ist dies eine zeitgemäße nachhaltige Planung oder ein weiterer Schritt in die falsche Richtung?
(Video 9:00 min)
Immer mehr Bürger in Birkendorf oder auch an der Ehinger Straße in Biberach sind vom Anstieg des Grundwassers betroffen. Die Keller sind bereits bei kleineren Regenmengen nass oder es steht gar Druckwasser im Keller. Kaum ein Keller steht in einer „weißen Wanne“, da diese in der Vergangenheit nicht gefordert war und auch nicht auf das Risiko von Druckwasser hingewiesen wurde.
Das Phänomen tritt verstärkt seit dem Jahr 2011 auf. Die Frage: WARUM?
Als Ursachen des Grundwasserspiegelanstieges sehen wir:
Weitere Verschärfungen diese Situation sind zu erwarten …
Auf die Gefahren bei Starkregen haben wir noch gar nicht hingewiesen!
Das Risstal bei Warthausen ist ein ökologischer Klein-Kosmos, Wasserschutzgebiet und Rückhalteraum bei Starkregenereignissen. Eine industrielle Bebauung zerstört seine gesamte Funktionsfähigkeit: „Wasser, Moore, CO2-Speicher“ – und ist eine Umweltsünde in nicht absehbarem Ausmaß!
Wir fordern:
Das Risstal leistet …
Im Risstal wird Landwirtschaft im Einklang mit der Natur gelebt.
Starkregenereignisse 2015/2016: Das Risstal wirkt wie ein natürliches Regenrückhaltebecken – es sammelt das Wasser und verhindert einen raschen Abfluss.
Können wir uns eine Versiegelung leisten?
Wenn die Natur den Menschen schützt – muss der Mensch auch die Natur schützen!
Durch die Bedarfsanmeldung für ein Industriegebiet ist im Risstal bei Warthausen ein Nutzungskonflikt entstanden. Hierfür wurde von den beteiligten Kommunen beim Regierungspräsidium in Tübingen ein Antrag zur Zielabweichung gestellt.
Es ist zu klären; welche Raumfunktion ist wichtiger:
Die eines Industriegebiets oder die einer natürlichen Retentionsfläche bei Starkregenereignissen.
Für die Raumfunktion als Industriegebiet haben Politik und Wirtschaft eine enorme Lobby-Arbeit betrieben. Dass das Risstal in seiner jetzigen Form, bei Starkregenfällen in einem immer wiederkehrenden Kraftakt hunderttausende Kubikmeter Wasser aufnimmt und zwischenspeichert bleibt für Außenstehende weithin unbemerkt. Lediglich die Landwirte vor Ort wissen um die Besonderheit dieses Gebietes, das aus diesem Grund auch Badewanne genannt wird. Ohne die Bürgerinitiative Schutzgemeinschaft Risstal würde die Lobby-Arbeit für das Risstal als wichtige Retentionsfläche bei Starkregenereignissen gering ausfallen.
Nach der Bebauung im Risstal würde man in langwierigen und teuren Gutachten feststellen müssen, welches ökologische Gleichgewicht hier zerstört worden ist. Durch den Klimawandel nehmen Starkregenereignisse zu. Lokale extreme Niederschläge, ohne nennenswerte Vorwarnzeit, führen zu enormen Schäden. Diese Schäden machen inzwischen 50% der Überflutungsschäden aus.
Das Zentrum für Luft- und Raumfahrt erstellt Starkregenzonierungen und stellt sie allen Gemeinden kostenfrei zur Verfügung. Die Karte für das Risstal hat der hier zuständige Fachmann mit dem Vermerk kommentiert „hier würde ich nicht bauen“.
Von allen Gremien, die sich mit Starkregen intensiv beschäftigen wird inzwischen die Analyse von Überflutungsgefährdungen gefordert. Diese Vorprüfung sollte ein unbedingter Bestandteil für ein Zielabweichungsverfahren sein, da bei einem Gefährdungspotential Mensch und Umwelt zu Schaden kommen können.